Wissen & Entscheidungen: So finden Sie den passenden Holzcarport

1) Erste Überlegungen im Vorfeld

Am Anfang stehen ein paar grundlegende Fragen – damit wir gemeinsam eine Lösung planen können, die im Alltag funktioniert:

• Einzelcarport, Doppelcarport – oder sollen mehrere Fahrzeuge in einer Reihenanlage untergebracht werden?
• Wie groß muss der Carport sein, damit Ein- und Aussteigen bequem ist? Benötigen Sie eine besondere Höhe (z. B. für Kutsche oder Wohnmobil)?
• Wird zusätzlicher Raum für Werkzeuge oder Gartengeräte gebraucht (Carport mit Abstellraum/Geräteraum)?
• Wo soll der Carport stehen – und welches Fundament wird benötigt?
• Ist eine Baugenehmigung erforderlich?

2) Holzarten: Lärche, Kiefer (KDI) oder farblich behandeltes Fichtenholz

Für Carports aus Holz stehen drei Holzarten zur Wahl: naturbelassenes Lärchenholz, druckimprägnierte Kiefer (KDI) und farblich behandeltes Fichtenholz (BSH).

Naturbelassenes Lärchenholz: Frische Lärche hat einen kräftig roten Farbton und vergraut durch Verwitterung mit der Zeit silbergrau. Wenn Sie die Vergrauung vermeiden möchten, empfiehlt sich die Behandlung mit Lärchenöl.

Druckimprägnierte Kiefer (KDI): Die Imprägnierung führt zu einer leicht grünlichen Färbung. KDI-Holz ist dauerhaft haltbar und schützt vor Fäulnis sowie Schädlingen. Wichtig ist konstruktiver Holzschutz – insbesondere Bodenkontakt vermeiden, damit das Holz gut trocknen kann. Jahresringe, Astlöcher, Risse und Einkerbungen prägen den Charakter.

Farblich behandeltes Fichtenholz (BSH/Konstruktionsholz): Wenn der Carport in Wunschfarbe gestaltet werden soll, ist Fichte eine passende Wahl. Eine Holzschutzbehandlung ist erforderlich: Das Holz wird im Werk weiß grundiert, um die Resistenz gegen Fäule und Schädlinge zu steigern; auf Wunsch ist ein zweiter Anstrich in Ihrer Wunschfarbe möglich.

3) Grundtyp wählen: klassisch oder modern

Im nächsten Schritt entscheiden Sie sich für einen Grundtyp. Als Orientierung sind bei der Entscheidung erfahrungsgemäß drei Aspekte ausschlaggebend: Optik, örtliche Gegebenheiten und Preis-Leistungsverhältnis.

Klassisches Flachdachcarport (CLASSIC): Platzsparend am Haus oder freistehend möglich. Die Bedachung kann je nach Anspruch mit Stahlblech, EPDM-Folie oder als Gründach ausgeführt werden.

SATTELDACH (Sattel-, Pult- oder Walmdach): Optisch besonders reizvoll, oft passend zur Dachneigung des Hauses. Dachbedeckungen können übernommen werden – für ein harmonisches Gesamtbild.

KLARE LINIE (modern): Schlichtes Design mit klaren Formen und hochwertigen Materialien. Große Pfostenabstände sind durch die statische Konstruktion möglich. Charakteristisch ist der komplett waagerechte Dachkranz; bei der Ausführung kaschiert eine umlaufend waagerechte Blende die innenliegende Dachneigung, Rhombusleisten unterstützen den modernen Eindruck.

4) Abstellraum, Holzgarage oder Holzschuppen

Häufig gehört ein Geräteraum zum Carport dazu: Der zusätzliche Raum bietet vielfältige Unterbringungsmöglichkeiten und kann teilweise als Kellerersatz fungieren. Abstellräume können mit einer oder mehreren Türen und Fenstern ausgestattet werden – oft ist auch eine große Schiebetür sinnvoll.

Bei Carports ist in der Standardvariante in der Regel je eine Tür und ein Fenster im Preis enthalten. Zur Individualisierung stehen im Konfigurator verschiedene Wand-Typen für Abstellräume und Seitenverkleidungen zur Auswahl – inklusive wartungsfreier Alternativen aus Schichtstoffplatten. Je nach Wandverkleidung wirkt der Carport modern, klassisch oder rustikal.

Eine allseitige Wandverkleidung plus Sektionaltor macht aus dem Carport eine Holzgarage (Einzel- oder Doppelgarage). Holzgaragen werden komplett mit Sektionaltor und elektrischem Tormechanismus geliefert. Wenn noch mehr Stauraum benötigt wird, fertigen wir massive Holzschuppen nach Maß.

5) Dach & Bedachung: von Stahltrapez bis EPDM, Gründach oder Dachpfannen

Nach der Wahl des Typs folgt die Bedachung. Für Satteldachcarports werden häufig Dachpfannen gewählt, bei Flachdächern kommen je nach Anforderung unterschiedliche Lösungen in Frage:

• Stahltrapezblech (0,5 mm): außen anthrazit beschichtet, innen hellgrau. Optional kann werksseitig ein Antikondensvlies aufgebracht werden, um Tropfenbildung durch Kondensat zu vermeiden – besonders sinnvoll, wenn der Carport nicht frei steht oder mit Abstellraum ausgestattet ist.
• EPDM-Folie (mit Holzverschalung): leiser bei Regen, UV-beständig und widerstandsfähig. Die Folie wird ohne Nähte vollflächig verklebt, hat dadurch kaum Schwachstellen und schließt oben mit einem Metall-Abschlussprofil ab.
• Gründach / Dachbegrünung: stark nachgefragt – u. a. wegen der natürlichen Atmosphäre und Optik; in Einzelfällen auch Bestandteil örtlicher Baubestimmungen. Möglich als vollständige Begrünung oder als statisch und folientechnisch vorbereitete Variante für später.
• Dachpfannen/Dachsteine: Standardmäßig mit Ortgangsteinen Benders Palema S im Farbton granit. Abweichende Dachsteine (z. B. passend zum Haus) sind ebenfalls möglich.

6) Die Blende: Dachabschluss und Charakter

Der Dachabschluss prägt die Optik entscheidend. Es gibt Standardblenden, passend zu den Grundtypen, und Sonderanfertigungen.

• Massive Holzblende: optional mit Metall-Abschlussprofil.
• Schieferblende: senkrecht oder als abgeschrägte Landhausblende.
• Pfannenblende(n): ein- oder mehrreihig, als optischer Bezug zum Haus – besonders passend zur CLASSIC-Variante.
• Waagerechte Dachumrandung aus Schichtstoffplatten: passend zur modernen Optik (z. B. KLARE LINIE).

Details zur massiven Holzblende: Allseitig montiert aus versetzt übereinander gesetzten, gehobelten und gefasten Brettern. Die Dachrinne an der Rückseite ist verdeckt. Für höhere Haltbarkeit und eine hochwertige Optik kann ein Dachrandprofil aus Aluminium montiert werden. Wie jeder Carporttyp kann auch diese Variante am Haus montiert werden.

Details zur Schieferblende/Landhausblende: Standardmäßig zwei Reihen Kunstschiefer in anthrazit, Gesamthöhe ca. 36 cm, oben mit Metall-Abschlussprofil. Um 67° angeschrägt, seitlicher Dachüberstand ca. 20 cm. Auf Anfrage auch Echtschiefer oder Kunstschiefer in rot.

Stehfalzblende aus Zink: Für alle, die Ästhetik besonders schätzen. Auch mit Dachrandprofil aus Aluminium möglich; gut kombinierbar mit Flachdachcarports (CLASSIC) oder KLARE LINIE.

Dachumrandung aus Schichtstoffplatten (HPL): Pflegeleicht, in hell-/dunkelgrau bzw. anthrazit möglich. Plattenstärke 6 mm, robust und langlebig. Ein Aluminiumprofil sorgt für eine edle Optik und ist in Wunschfarbe lieferbar.

7) Extras & Zubehör für die individuelle Lösung

• Alle Carports sind auch mit Bögen aus Leimholz erhältlich.
• Neben der Standard-Tür sind Schiebetüren in individuellen Größen möglich; zudem liefern wir Sektionaltore.
• Sichtschutzelemente für Seitenwände in vielen Varianten.
• Wandanschlussprofile zur Abdichtung an der Hauswand.
• Anlehncarports auf Anfrage – wir raten jedoch häufig ab: Bei Neubauten mit WDVS sollten keine tragenden Teile an die Wand geschraubt werden.
• Wahl zwischen Stahldächern mit Antikondensvlies, Holzdächern mit EPDM-Folie und weiteren Varianten.
• Holzgaragen optional mit Wärmedämmung oder eingelegtem Boden.
• H-Pfostenträger als Zubehör verhindern Bodenkontakt der Pfosten und erhöhen die Haltbarkeit.
• Dachrinnen inkl. Fallrohr aus PVC, Zink oder Kupfer.

Schiebetür & Mülltonnenbox (Beispiele)

Maßgefertigte Schiebetüren: passend zur Verkleidung und Farbbehandlung des Carports. Als Verschluss ist ein einfacher Torverschluss oder ein Kastenverschluss mit Hakenfalle möglich.

Integrierte Mülltonnenbox: Auf Wunsch planen wir den Carport so, dass auch Mülltonnen einen überdachten Platz bekommen.

Fundamente: sichere Verankerung

H-Pfostenträger sind Betonanker in H-Form und eignen sich besonders, schwere Holzkonstruktionen wie Carports zu tragen. Auf Wunsch setzen unsere Tiefbauer die H-Pfostenträger vor Ort. Alternativ können die H-Pfostenschuhe vorab zugesendet werden, damit sie einbetoniert werden können, bevor der Bausatz eintrifft.